Donnerstag, 19. Februar 2009

4.28 Unterwegs – Harbin

Silvester war gerade vorbei und Dea grad wieder nach hause geflogen, da stand schon der nächste Ausflug an – zum Eisfestival nach Harbin. Da Harbin in sibirischen Breiten im Norden von China liegt, brauchte ich natürlich erstmal eine entsprechende Ausrüstung, damit ich die angekündigten -30 Grad auch überstehe, also ab zu Decathlon und die Skiabteilung geplündert. Dann ging es los, früh morgens raus und mit einer Zwischenlandung bin ich dann mit nur einer Stunde Verspätung mittags in Harbin angekommen. Erste Tat: Mütze, Handschuhe und Schal raus, denn es war wirklich kalt – zur Veranschaulichung standen die ersten Eisskulpturen direkt neben dem Eingang – dafür war aber perfektes Wetter mit strahlend blauen Himmel. Im Hotel bin ich dann auf den Rest der Truppe, der aus Beijing angereist war getroffen. Mit von der Partie waren Ines, Carmen, Katja, Sebastian, Judith und Frederick.
Nach einem kleinen Mittagessen ging es dann an den Fluss, welcher total zugefroren war. Da wir aber noch keine Lust zum Laufen hatten, haben wir uns für die Flussüberquerung die Seilbahn gegönnt, denn auf der anderen Flussseite lag das Schneefestival. Hier wurden viele Skulpturen aus Schnee gebaut: riesige Bergwelten mit Rutschen, filigrane Formen und Personen und ganze Straßenszenen. Sogar eine halbwegs begehbare Eisenbahn ist aus Schnee errichtet worden. Wir sind durch den ganzen Park geschlendert und mit der Sonne nahm dann auch die Temperatur ab. Am Ende musste ich alle meine elektronischen Gegenstände, wie Handy und Camera in die Hosentaschen packen, sie sonst eingefroren wären und dann die Displays nicht mehr funktionieren würden. Ein paar Minuten später brauchte ich dann ach noch meinen Mundschutz, weil der Atem sofort kondensierte und entsprechend auch gefror. Zurück mussten wir dann über den gefrorenen Fluss laufen, weil die Seilbahn nicht mehr fuhr, was aber auch eine tolle Erfahrung war.
Weiter ging’s zum Abendessen und später gestärkt von Essen und Beijiu (chinesischer Reisschnaps) verpackten wir uns wieder (ich hatte zwei Longsleeves, davon eines mit Rollkragen, eine Fleecejacke, einen warmen Stickpulli mit Rollkragen und einen dicken Mantel an) und gingen zum offiziellen Eislaternenfestival. Hier war ich etwas irritiert, denn bei der Flußüberquerung hatte ich schon in der Ferne bunte Lichter und Türme gesehen, welche aber nicht innerhalb der Stadt lagen, wie das Eislaternenfestival. Dieses „Festival“ war von Disney gesponsert und ähnelte eher einem kleinen Disneyland, denn überall standen Disneyfiguren rum und auch als Zielpublikum waren wohl eher jüngere Mitbürger anvisiert worden. Lustig war es trotzdem, denn man konnte einige Eisrutschen runterrauschen und den Chinesen zuschauen, wie sie im Gegensatz zu uns (Vollspeed) in einem sehr gemächlichen Tempo die Rutschen runterkrochen. Die mussten sich sogar anschieben, damit sie überhaupt vorwärts kamen, aber Hauptsache das Foto am Ende wurde gut. Das Problem war, das nicht alle von denen Lust auf Langsamkeit und eine entsprechende Geduld hatten und es somit zu so manchen bowlingähnlichen Szenen kam, bei denen ein Chinese bis zu vier andere umgemäht hatte. (Selber Schuld, wenn am Ende der Rutsche aufsteht und sich erstmal das Foto anschaut und nicht aus der Rutsche raustritt) Irgendwann hatten wir aber auch hier keine Lust mehr und wollten zu dem zentralen Festival mit riesigen Gebäuden aus Eis. Und hier gab es das erste größere Problem. Wie macht man einem Taxifahrer begreiflich, wo man hinwill, wenn man den genauen Ort nicht kennt und das Eislaternenfestival ja eigentlich genau da liegt, wo man wegwill. Ein Taxifahrer hat uns überhaupt nicht verstanden (oder wollte nicht), aber zum Glück haben ein paar andere nach heftigen Diskussionen dann doch verstanden was wir wollen (Irgendwie konnten wir uns mit den Worten groß, Haus und Eis verständlich machen) und wir fuhren zum – Achtung jetzt kommt des Rätsels Lösung: Schnee- & Eisfestival. Ab dann wussten wir, dass es ein Schneefestival, ein Eisfestival und ein Schnee- & Eisfestival gab. Ich bin trotzdem der Meinung, dass die hätten wissen können, wo wir hin wollten. Naja.
Dort angekommen war die Freude groß, denn wir waren tatsächlich richtig und konnten uns dann auch das anschauen, weshalb wir ja eigentlich hier waren. Und es gewaltig und sehr beeindruckend. Die haben riesiggroße Gebäude und Kathedralen aus Eis nachgebaut und - der Clou – in die Eisblöcke Halogenlampen eingebaut, welche das Eis von innen erleuchtet haben. Das war echt stark und da machte es auch nichts aus, dass manchmal die Wimpern durch gefrorenen Atem zusammenfroren. Nach diesem tollen Erlebnis haben wir den Abend noch auf dem Hotelzimmer bei einem gemütlichen Bierchen ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen ging es dann zu einer Aufzuchtstation für Sibirische Tiger vor den Toren der Stadt. Hier fuhr man mit einem vergitterten Bus durch verschiedene Gehege, in denen Tiger verschiedener Gattungen und unterschiedlichen Alters lebten (oder sollte man sagen für die Auswilderung vorbereitet wurden). Durch die Kälte und das dadurch aufgeplusterte Fell erschienen diese Raubkatzen enorm groß und stark. Einem solchen möchte ich nicht in der freien Wildbahn begegnen. Für die Fütterung (typisch für eine Auswilderungsstation wurde bei jedem Touribus einige Fleischfetzen zu den Tigern geworfen) hatte ich noch ein Huhn gekauft. Leider durfte ich die Tiger damit nicht selber füttern, das wurde von einem Aufseher in einem Extrafahrzeug besorgt. Tür auf, Huhn rauswerfen, Huhn will sich in der Luft stabilisieren und genießt die Freiheit (ca. eine Sekunde), Tiger kommt angesprungen, Huhn tot. Das ganze war irgendwie frustrierend schnell. Am Ende konnte man noch durch einige Gehege auf einem gesicherten Hochgang durchlaufen, dann ging es aber zurück in die Stadt um russisch zu Mittag zuessen. Der Borschtsch war nicht schlecht, aber von dem Schaschlik, was ich mir bestellt hatte war ich sehr enttäuscht. Später stellte sich auch noch heraus, dass Judith hier ihre Camera liegen hat lassen, welche sich aber komischer Weise nicht mehr angefunden hat. Wir haben uns noch die erhaltene im russischen Stil erbaute Altstadt angeschaut und eine zu einem Museum umgebaute orthodoxe Kirche besichtigt, dann ging es nach langer Taxisuche wieder zum Flughafen und zumindest bei mir rechtzeitig nach Hause.

4.27 Unterwegs – Shanghai (30.12.2008 - 04.01.2009)

Nach einem Ruhetag in Nanjing setzten Dea und ich unser Ausflugsprogramm fort und begaben uns für die nächsten sechs Tage nach Shaghai. Hier haben wir in einem tollen Hotel direkt am Huang Pu zu den Füßen des Oriental Pearl Towers gewohnt. Von hier aus haben wir ein paar Ausflüge unternommen und die Stadt erkundet, solange das die Kälte zugelassen hatte.
So sind wir über den People Sqaure geschlendert, haben uns das Stadtentwicklungsmuseum angesehen, vom Bund aus die Skyline von Pudong bewundert und von Pudong aus den Bund. Wir waren im Yu Garden und sind von dort aus in eine Einkaufsstrasse für Einheimische gestolpert, sind durch die kleineren Strassen von Puxi gelaufen und haben in einem Fake-Markt kräftig um Preise gefeilscht. Dea hat sich auf dem Stoffmarkt noch ein Kleid und diverse Blusen schneidern lassen und ich konnte nicht umhin noch mal zwei Anzüge in Auftrag zu geben.
Silvester sind wir nach einem Essen im Hotel in einer völlig verstopften U-Bahn auf die andere Flussseite gekommen und über die Nanjing Lu, der Haupteinkaufsstraße in Shanghai, zum Bund gelaufen. Hier gibt es die Lounge 18, in der wir Silvester feiern wollten. Für stolze 250 RMB Eintritt hatten wir noch ein Glas Champagner inklusive und konnten uns in dem zugegebenermaßen sehr schönen Club umschauen. Hinsetzen konnten wir uns leider nicht, denn alle Tische und sogar die Sitze an der Bar waren bereits reserviert. Somit haben wir uns dann nach zwei Stunden Rumgestehe entschieden um 12 am Bund zu sein und dort mit der Masse reinzufeiern. War echt schön – fast alle hatten sich Wunderkerzen besorgt, so dass es überall Funken gesprüht hatte und es wurden haufenweise Wunschlichter (natürlich in Rot, der Farbe des Glücks in China) in den Himmel geschickt. Dadurch, dass wir am Bund, also am Ufer des Huang Pus standen, konnten wir die ganzen Feuerwerke der internationalen Hotels entlang des Flusses bestaunen. Nach einer Weile haben wir dann ziemlich durchgefroren ein Taxi bekommen (und das war gar nicht so leicht an diesem Abend) und haben für die 500m Luftlinie über den Fluss 40 Minuten Fahrtzeit gebraucht, weil irgendwie die ganze Stadt auf den Beinen war und alle Tunnel verstopft waren. Am nächsten Morgen haben wir uns dann mit Jana und Andre in Begleitung von Janas Mutter und Bruder im M on the Bund zum New Years Recovery Brunch getroffen: lecker Essen und eine Terrasse mit tollen Blick über den Bund.
Nach diesen paar Tagen mussten wir dann noch einen Sprint durch die Shanghaier U-Bahn hinlegen, damit wir noch rechtzeitig den Zug erreichen konnten, dabei ist die neue Handtasche von Dea gerissen und nur die diversen anderen Taschen, die sie umhängen hatte, haben uns vor einer ziemlichen Katastrophe bewahrt, denn wäre die Tasche runtergefallen, wären alle Unterlagen von Dea weg gewesen (Pass, Flugticket, Geld, Kreditkarten, etc.). Zum Glück ist alles Gut gegangen und so konnten wir verschwitzt aber glücklich auf unseren Plätzen in Richtung Nanjing Platz nehmen.

Donnerstag, 22. Januar 2009

4.26 Unterwegs – Chongqing/Jangtse (25.12. – 28.12.2008)

Nachdem wir Weihnachten in der Ferne verbracht haben, sind wir am 25.12. nach Chongqing aufgebrochen. Dies war mein Weihnachtsgeschenk an Dea (und mich natürlich), denn ich wollte in meiner Chinazeit einmal in der größten Stadt der Welt gewesen sein. Chongqing gehört nämlich zu den vier regierungsunmittelbare Stadt in China, welche wie Hamburg oder Bremen in Deutschland keiner größeren territorialen Einheit zugeordnet sind, und es leben 32 Millionen Menschen hier. Das ist erstmal eine gewaltige Zahl, um das ein wenig abzumildern muss man sagen, dass die Stadtgrenzen eine Fläche, die fast so groß ist, wie Österreich, umschließen. Der Ballungsraum um und mit Chongqing als Stadt (die man auch als solche erkennt) fasst 7 Millionen Menschen, der Rest verteilt sich auf die überwiegend ländlichen Strukturen im Umland. 7 Millionen hört sich erstmal nicht mehr ganz so beeindruckend an, ist aber immer noch doppelt so groß, wie beispielsweise Berlin.
Am Flughafen angekommen wurden wir auch gleich von unserem Guide abgeholt und mit auf eine kleine Stadtbesichtigung genommen. Wir haben ein Spaziergang durch ein altes zurzeit noch bestehendes Viertel gemacht, welches uns das normale chinesische Leben gezeigt hat. Es war toll mal einen echten Markt zu sehen, auch die vielen Küchen, Schnapsstuben und kleinen Handwerksläden haben mir gefallen. Eine Schneiderin, die mit einer alten Siegel-Nähmaschine genäht hat, hat es Dea sehr angetan. Nach diesem Bummel ging die Führung weiter zu der Volkskonzerthalle, einem großen runden Kuppelbau, in dem 4.000 Leute die Vorstellungen genießen können. Von außen ist das Gebäude dem Himmelstempel in Beijing nachempfunden.
Zum Abendessen gab es dann Hotpot. Hierauf hatte ich mich eigentlich am meisten gefreut, denn Chongqing gilt als die Heimat des Hotpots. Leider wurde ich aufgrund des Geschmacks etwas enttäuscht. In Nanjing ist der Hotpot schärfer und besser. Ein kurzes Schlusswort zu Chongqing, denn jetzt folgte die Einschiffung und damit das eigentliche Geschenk...eine Jangtse-Kreuzfahrt. Chongqing hat mir als Stadt sehr gut gefallen, weil hier die Hügel auf denen die Stadt steht und die Flüsse, die durch sie fließen, sehr zu deren Erscheinungsbild beigetragen haben. Es wirkt nicht wie eine andere 08/15-Grossstadt in China.
Der Jangtse ist der drittgrößte Fluss der Erde und hat im weiteren Flusslauf von Chongqing aus die drei Schluchten geformt. Aber erstmal mussten wir unser Zimmer beziehen. Da wir zu den ersten Gästen gehörten, konnten wir noch wählen, ob wir von einem Standartraum in einen Luxusraum bzw. eine Suite upgraden wollen, was wir dann im Endeffekt auch getan haben. Das Badezimmer gab den Ausschlag :-). Wir haben dann also unseren „Luxusraum“, welcher doppelt so groß war, wir eine normal Kabine, bezogen und bald darauf auch die restlichen deutschen Gäste kennen gelernt, welche auch mit auf dem Schiff waren. Unser Guide auf dem Schiff, Christian, hat sich dann auch vorgestellt und pünktlich am nächsten Morgen haben wir um 07:50 abgelegt. Durch unser Upgrade konnten wir einfach im Bett liegen bleiben und Chongqing an uns vorbeiziehen lassen. Den folgenden Tag haben wir fast gänzlich gefaulenzt, denn sogar der Reiseführer sagte, dass diese Passage des Jangtses eher langweilig ist. Der Höhepunkt des ersten Tages war der Landgang zur Geisterstadt. Ich schon voller Erwartung auf eine alte Bergbaustadt, a la Wilder Westen, bin leider einer undeutlichen Übersetzung zum Opfer gefallen. Wörtlich müsste man es als Stadt der Geister bezeichnen, welche leider keine Stadt ist, sondern ein Tempel und der Name geht auf Geistliche zurück, die hier durch Meditation in den Himmel aufgefahren sein sollen. Naja, mal wieder ein Tempel. Leider wirken alle Tempel in China ziemlich gleich, weil sie auch alle der Kulturrevolution zum Opfer gefallen sind und damit erst in den letzten Jahren wieder aufgebaut oder ausgestatten worden sind. Somit auch dieser, wenngleich dieser noch eine Besonderheit hatte. Hier muss man drei Prüfungen bestehen, sonst kommt die Seele nicht mehr zurück und wird in die Hölle geschickt: 1. Prüfung: Über einen Graben führen drei Brücken. Hier die richtige auswählen und mit exakt 9 Schritten rüberlaufen. Die mittlere ist die richtige Variante. 2. Prüfung: Eine Türschwelle mit dem richtigen Bein übersteigen. Männer mit rechts und Frauen mit links (oder umgekehrt) und die dritte Prüfung: Auf einem Bein drei Sekunden auf einer in den Boden eingelassenen Halbkugel balancieren und dabei die Statue des Herrn des Himmels anschauen...ich hab’s geschafft. Am Ende haben wir dann noch die Statue im Tempel bewundert und sind dann Darstellungen der Hölle, welche höchstwahrscheinlich aus einem Buch mit christlichen Vorstellungen über die Hölle übernommen worden sind, wieder auf den Weg zurück zum Schiff. Abends gab es dann noch das „Captain’s Dinner“, bei dem sich die anderen Deutschen mit uns am Tisch davon überzeugen konnten, dass man das chinesische Essen wirklich am leichtesten mit Stäbchen und nicht mit Messer und Gabel essen kann.
Am nächsten Vormittag begann dann er eigentliche Hauptpart der Reise, die Einfahrt in die erste und kürzeste der drei Schluchten. Diese ist auch auf der Rückseite der 10 RMB-Scheine abgebildet, aber nicht mehr halb so eindrucksvoll, wie sie mal gewesen sein musste. Der Drei-Schluchten-Damm hat das Wasser hier um 90(!) Meter aufgestaut und wir waren noch eine halbe Tagesreise von ihm entfernt. Trotzdem war die Schlucht ganz schön. Leider war das Wetter nicht ganz perfekt, denn es war recht neblig, so dass man nicht in die Ferne schauen konnte. Nachdem wir zu Mittag gegessen hatten, ist das ganze Schiff – also alle Gäste - zu einer Shoreexpedition in die drei kleinen Schluchten aufgebrochen. Hier konnten wir wunderbar sehen, was die Stauung des Flusses für die Bevölkerung bedeutet, denn alle Menschen, die hier gelebt haben (90 – 100 Meter unter dem Wasserspiegel) mussten umgesiedelt und in neue Heime gesteckt werden. So wurden Großstädte für mehrere 10.000 Menschen, aber auch kleinere Dörfer auf den Bergkuppen aus dem Boden gestampft. Überall sind Brücken im Bau, die die verschiedenen Stadtteile und somit die Menschen miteinander verbinden. Generell sind die Städte aber nicht schön, sondern gleichen dem, für was sie gedacht waren: möglichst schnell, möglichst viel Platz für möglichst viele Menschen zu bekommen. Der Höhepunkt der kleinen Schluchten sind am Ende die hängenden Särge. Auch hier hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Ich dachte die Särge hängen an dicken Seilen hängend über die Bergkämme und alles wirkt sehr spannend und einmalig. Einmalig sind diese Särge bestimmt, aber gesehen haben wir sie nicht. Die sind nämlich in kleinen Höhlen in der Felswand gelegt worden...von wegen hängend...und man konnte sie auch nur erahnen. Wie diese Särge überhaupt entdeckt worden sind, als das Wasser noch 100 Meter tiefer gewesen ist, ist mir ein Rätsel. Vom Wind und der Kälte eingermaßen durchgefroren ging es dann wieder aufs richtige Schiff und wir starteten in die zweite der drei Schluchten. Diese war interessanter, weil wesentlich höher, aber auch hier blieb das absolute Erlebnis aus. Um 22:50 Uhr begann dann einer der ganz großen Höhepunkte der Reise: die Einfahrt in die Schleuse des Drei-Schluchten-Damms. Die Schleuse ist wirklich riesengroß und es war sehr beeindruckend, wie wir sich die Tore schlossen und wir immer tiefer sanken. Anhand einer Skala konnte man recht genau beobachten, wie tief man schon gesunken ist :-). Insgesamt ging es in der ersten Stufe so um die 20 Meter nach unten (wie groß müssen die Schleusentore sein?) und es folgten noch vier weitere Steps nach unten.
Am nächsten Tag wachten wir gut vertäut an der nächsten Anlegestelle unterhalb des Damms auf und begannen unsere Tour zu den Aussichtspunkten in der Nähe des Damms. Der anhaltende Nebel ließ den Damm in der Ferne verschwinden, so dass man nicht genau bestimmen konnte, wie groß der Damm wirklich war. Auf jeden Fall ein sehr imposantes Bauwerk und es war toll einmal dort gewesen zu sein, auch wenn man es nicht in voller Länge bewundern konnte. Christian hat uns noch viele Fakten über den Damm erzählt, auch, dass er kein Befürworter des Damms ist (hört, hört), und nach vielen geschossenen Bildern ging es wieder zurück aufs Schiff, wo wir dann zur Mittagszeit in Yichang landeten, unserem Zielort. Hier gab es noch ein lecker Mittagessen und einen kleinen Aufenthalt in einem lokalen Kunstmarkt (gestickte Nachahmungen berühmter und weniger berühmter Bilder – toll!) und schließlich den wohl kleinsten Verkehrsflughafen, den ich bisher kennen gelernt habe. Über Shanghai ging es dann mit dem Zug nach Hause. Das waren mal besondere Weihnachten.

Dienstag, 13. Januar 2009

7.12 China live - Gedanken eines Taxigastes

So! Kurzer Check: Ist alles vorbereitet? – Küche: aufgeräumt und gespült; - Schlafzimmer: Bett frisch bezogen; - Bad geputzt und frische Handtücher; - Wohnzimmer aufgeräumt…naja, aber passt schon, aber ich muss jetzt auch los…brrr ist das kalt, hätt ich mir doch etwas Dickeres angezogen…wo sind denn die blöden Taxis? Sonst sind doch immer so viele hier in der Gegend, aber natürlich nicht dann, wenn ich eines brauche…das gibt’s doch gar nicht, jetzt ist schon das zweite freie Taxi an mir vorbeigefahren, Kunde droht mit Umsatz, also lieber schnell die Flucht ergreifen, oder was??…ahhh endlich hält mal einer an…“Ni hao, shifu, wo yao qu ji chang.“und los geht’s. Erstmal entspannen…was macht er denn jetzt, wieso biegt er ab, das ist doch die komplett falsche Richtung „Shifu, ni qu zai nar?“-„Huochezhan“, hab ich etwa Bahnhof gesagt? – ne, das hab ich nicht! „Shifu, ting che! Wo yao qu Lukou feijichang“-„jichang?!?“-„FEI JI CHANG“ – „Ahhh, feijichang, wo zhidao“, sagts und fährt in die richtige Richtung weiter…kopfschüttel, das hab ich ihm doch die ganze Zeit gesagt, ich glaub, der will mich einfach nicht verstehen…jetzt aber erstmal Ruhe…warum biegt der denn jetzt hier ab? Geht das schon wieder los?...was fuchtelt der denn so mit seinen Armen…“Was?“…das gibt’s doch nicht…was macht der?...Ahhh eine Tankstelle, jetzt macht es einen Sinn, er muss noch tanken…hat er das Taxameter ausgestellt – natürlich nicht…ich habs doch eilig und die Taxis stehen in einer langen Schlange an…das gibt’s doch nicht…“Shifu!!!! Bu yao. Qu feijichang!!!“…jetzt lächelt er…ich steig gleich aus und such mir ein neues Taxi, wär ja nicht das erste Mal…und weg ist er und lässt mich hier alleine sitzen…ok, weiter geht’s, hat er es doch eingesehen…dann komm ich ja doch noch pünktlich…schon wieder Stopp, wir sind doch grad erst 100 Meter gefahren – langsam glaub ich der will mich verarschen…jetzt fährt er rückwärts in die Tankstelle…er drängelt also vor…wo bleibt der Tankwart…aha, jetzt geht die Kühlerhaube auf, also ein Gastaxi…gut, dann dauert es nicht so lang…einmal voll tanken für 3 Euro, man das könnten die auch in Deutschland mal einführen…so jetzt aber ab „Kuai le ba, Shifu“, „Hao, Hao, Hao“…er hat mich verstanden, dann kanns ja jetzt endlich losgehen…oha, jetzt macht er ja wirklich ernst…kreatives Fahren, naja, Hauptsache ich bin bald da…was macht er denn jetzt auf der Gegenfahrbahn, Need for Speed lässt grüßen, oder Meister, ach ja stimmt. Wenn man auf der Gegenfahrbahn über eine rote Ampel fährt, dann wird man nicht geblitzt, gar nicht doof, mit etwas weniger Verkehr wär mir das trotzdem lieber…Highway, jetzt kann er nicht mehr ganz so abenteuerlich fahren, noch 28 km, dann hab ich’s ja geschafft…puhh…so jetzt nur noch ankommen…was? Jetzt fängt der auch noch an sich mit mir unterhalten zu wollen…neee, da hab ich jetzt aber gar keine Lust drauf, der soll lieber Gas geben, also mal wieder den Konversationskiller anwenden…“Ting bu dong“…und weiter geht’s…bremst der etwa, der wird doch nicht wirklich bei den Lichtern bremsen. Das weiß doch jeder, dass das kein Polizeiauto ist, sondern nur eine Attrappe, eigentlich nur ein Blaulicht auf einer Stahlstange…komm, min Jong, gib Gas jetzt…endlich – das Toll Gate…jetzt drück ihm schon die 20 RMB in die Hand und fahr weiter…noch 3 km…ahh, das ist es ja, was will er haben 100 RMB, dann ist er ja doch noch ganz gut gefahren, wenn man den Umweg über die Tankstelle mitzählt…Hier hast du die 120RMB und weg…“Zai Jian“ – „bye bye“…kann also doch ein wenig englisch…egal, jetzt schnell zur Ankunftshalle…30 Minuten Verspätung…da hab ich ja noch mal Glück gehabt…also warten…was machen denn die Chinesen bei der Ausgangstür…kopfschüttel…Leute, wenn ihr euch alle vor die Tür stellt kommen die Leute doch nicht mehr raus, aber soweit denkt ihr ja nicht…wo sollen eure Leute denn hin sein, meint ihr die sind vorher ausgestiegen, oder was? Aus einem Flugzeug…manchmal sind mir diese Leute echt suspekt…na klar, wenn ein paar davor stehen, dann heißt das ja, dass sich der Rest auch davor stellen kann…“Hey Gregor, was machst du denn hier“ – „Ach deine Freundin kommt auch mit dem Flieger, ist ja cool“…so jetzt wird’s aber langsam Zeit…Na, die Chinesen werden unruhig…und da sind ja schon die ersten…ist doch immer wieder herzzerreißend, wie überschwänglich die Söhne ihrem Vater die Hand schütteln…manchmal seid ihr echt zu steif, Leute…Ahhh, da ist ja Dea…kommt sie durch die Menge durch?...ja hat alles geklappt…“schön, dass du da bist“…jetzt aber schnell ins Taxi und nach Hause…das ist das wahre China… :-)

10.6 Alltag – Nanjing im Herbst

Ich hatte im Vorfeld meines Chinaaufenthaltes gehört, dass es in Nanjing keinen Herbst geben solle. Ich konnte das nicht so recht glauben und war entsprechend überrascht, dass diese Behauptung tatsächlich stimmt. In der Stadt gibt es keinen Herbst. Die Bäume, die an den Straßen stehen verfärben ihre Blätter nicht. Diese behalten ihr grün-grau, vom ganzen Staub, der sich darauf ablagert, trocknen aus und fallen dann getrocknet, aber immer noch grün-grau herunter. Hier kommt dann auch bald eine fleißige Straßenkehrerseele und sammelt die heruntergefallenen Blätter auf und man bekommt davon so gut wie gar nichts mit.
Damit wollte ich mich als Herbstliebhaber aber nicht zufrieden geben und habe ein wenig gesucht und dann doch noch meine bunten Blätter gefunden. Bei eine Ausflug auf den Purple Mountain zu dem dortigen Grab eines Mingkaisers konnte ich mich davon überzeugen, dass es doch herbstlich zugehen kann in Nanjing. Entlang des Seelenweges mit ganz vielen Tierstatuen schimmerten die Blätter in Goldgelb und weiteren Farben.
Ich habe auch vom QiXia Berg gehört, welcher bequem mit dem öffentlichen Bus zu erreichen ist. Eine Stunde Fahrt für ganze 20 Cent und man kommt direkt an den Eingang der Klosteranlage. Diese ist angeblich schon ziemlich alt und ist einer vier bekannten scenic spots für rote Blätter in China. Hier gibt es, wenn man ein wenig über den Berg wandert tatsächlich Ecken, in denen die Bäume strahlend rote Blätter haben. Natürlich gibt es hier auch die üblichen Tourispielchen, wie Bogenschießen oder Spickern oder mit Bällen auf Stoffhunde werfen. Und halt diese Flecken mit den vielen Bäumen und ihren roten Blättern. Die Mönche sind sich ihres Bekanntheitsgrades durchaus bewusst und pflanzen weitere dieser Bäume und das wohl schon seit einiger Zeit, denn die Bäume sind nicht wirklich alt. Egal, denn es hat mir da oben so gut gefallen, dass ich sogar zweimal dort war und auch die Ute und den Stefan überzeugen konnte mit mir zu kommen. Es gibt also doch Herbst in Nanjing.

4.25 Unterwegs – Beijing (29.11. - 30.11.2008)

Um meine kulinarischen Erfahrungen ein wenig weiter zu bringen, hatte ich beschlossen noch einmal nach Beijing zu fahren. Zum einen wollte ich einmal eine richtig Peking Ente und zum anderen auch ein paar exotischere Dingen essen bzw. probieren. Die passende Gelegenheit gab es am letzten Novemberwochenende, also zum ersten Advent. Nach einer kurzen Absprache mit meiner Kollegin Ines, die in Beijing lebt und Stefan, der einen Dienstreise nach Korea gemacht hat und einen laengeren Zwischenstop in Beijing einlegen wollte, ging es am Freitag los.
Um auch einmal in den Genuss eines Nachtzuges in China zu kommen, hatte ich mich entschlossen die Hinreise auf diesem Weg anzutreten. Der Zug und auch die Betten waren komfortabler, als ich das erwartet hatte. Punkt halb 12 ging ueberall im Zug das Licht aus und morgens wurde man mit Musik geweckt.
Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten kam ich dann bei Ines in der Wohnung an und musste auch gleich wieder aufbrechen. Es ging zum Weihnachtsmarkt in der Deutschen Botschaft. Hier mussten wir ein wenig vor den Tueren warten, hatten aber noch Glueck, denn hinter uns wurde erstmal dichtgemacht. Aber das sollte uns egal sein und wir begaben uns gleich auf die Suche nach dem Gluehweinstand. Hier wurde der Gluehwein von dem deutschen Botschafter und dem CEO von Siemens China ausgeschenkt. Leider gab es keinen Siemens-Rabatt :-(. Der Weihnachtsmarkt an sich war eine tolle Sache. Zum einen kam bei den ganzen deutschen Essen (VW-Currywurst, Daimler-Dampfnudeln, gebrannte Mandeln,...) bei mir ein wenig die Sehnsucht nach der Heimat durch, ausserdem waren hier soviele Deutsche, wie ich es schon gar nicht mehr gewoehnt war. Auch ein Posaunen und ein Gospelchor wurden organisiert und man konnte Gestecke, Adventskraentze und Lebkuchenhaeuser kaufen. Zum anderen gingen die gesamten Erloese an einen guten Zweck und somit haben wir uns bemueht, gerade am Gluehweinstand, viel dazu beizutragen.
Den Abend haben wir dann bei einem Essen in den Hutongs eingeleitet. Hier gibt es ein Peking Enten Restaurant mit einer langen Tradition. Versteckt in einer dunklen Gasse und nicht ausgeschildert habe wir den Laden schliesslich gefunden, unser VIP-Zimmer bezogen und dann in grosser Runde gegessen. Es war total lecker und auch die besondere Art des Essens einer Peking Ente haben mir gefallen. Man legt das Fleisch, was vorher von einem Koch von der im Ganzen gebratenen Ente heruntergeschniten worden war, in einen kleinen Pfannkuchen. Dann kommt noch eine Art Pflaumensosse und ein wenig Gruenzeug dazu und so wird das dann als Wrap gegessen. Nach vier Enten und noch diversen Nebengerichten und natuerlich viel Gelaechter brach dann die ganze Truppe von 12 Leuten auf in einen Club namens Obiwan. Hier fand an diesem Abend eine deutsche Schlagerparty mit Freibier statt und wir feierten bis vier Uhr morgens.
Am naechsten Tag und nach einem kraeftigen Chilifruehstueck haben wir dann einen Spaziergang durch die Hutongs gemacht. In dieser gegend war ich waehrend meiner Rundreise schon gewesen, habe aber von dem Teil, durch den wir nun spazierten, nicht viel mitbekommen. Im Anschluss daran hab sind wir dann endlich in die einzige Fussgaengerzone von Beijing gefahren und in einer Seitengasse gibt es ganz viele „Spezialitäten“. Ich hab mir gleich einen Spiess mit Skorpionen geholt, die, bevor sie in das siedende Öl getaucht worden sind, noch gelebt haben und gezuckt haben, wenn man sie leicht angepustet hat. Vom Geschmack her schmecken sie eher nach nichts, als der Soße. Ich hab mir dann noch einen Spieß mit Seidenraupenmaden und einen Seestern am Spieß geholt. Beides war nicht wirklich lecker, aber so was kann man ja bekanntlich erst sagen, wenn man es mal probiert hat. Ganz tapfer war auch Stefan, der zumindest den Seestern und die Skorpione probiert hat, mit schneeweißem Gesicht :-)
Nach dieser Naschaktion ging es dann zum Flughafen und wieder ins heimische Nanjing. Ich konnte an diesem Wochenende jede Menge von den Dingen erledigen die ich hier noch machen wollte und habe mich über so viel deutsches Kulturgut so fern der Heimat gefreut.

Dienstag, 6. Januar 2009

4.24 Unterwegs – Papa und Kathrin in Shanghai (07.11. – 09.11.2008)

Nach zwei Tagen in Nanjing und Suzhou hieß es dann am Freitagmorgen: Auf nach Shanghai. Hier wurden wir pünktlich von unserem sichtlich überraschten Guide am Bahnhof angeholt. Er hatte nur mit zwei Personen gerechnet und auf einmal waren wir zu dritt. Aber dieses Missverständnis konnte schnell aufgeklärt werden und wir fuhren durch strömenden Regen zu unserem Hotel und dann weiter zum Essen. Der Reiseveranstalter hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen und hat uns zum Teppanyaki geschickt, leider habe ich am Vorabend den gleichen Gedanke gehabt…egal, lecker war’s trotzdem.
Danach fing der Touriteil an. Erste Station Yu Yuan (Yu Garden). Eine der großen Attraktionen von Shanghai und auch im Regen schön. Bevor man hinein geht muss man sich durch eine große Touristenfalle mit angeschlossenem Fake-Markt schlagen, danach kann man über eine der berühmten Zick-Zack Brücken an einem Teehaus vorbei in den Garten gelangen. Der Garten an sich ähnelt denen in Suzhou, allerdings kann man manchmal die Skyline von Pudong sehen, was ihn dann doch besonders macht. Mir persönlich haben die in Stein gehauenen Geschichten auf den Dächern gefallen. Unser Guide Bruno hat uns dann noch erklärt, dass die Bonsaikunst eigentlich aus China stammt und von den Japanern „entführt“ wurde. Allerdings legt es die chinesische Bonsaikunst nicht auf das Kleinhalten von Bäumen an, sondern auf eine schöne Form.
Nach dem Garten mussten wir dann aufgrund des Regens ein paar Programmpunkte streichen und haben eine kleine Rundfahrt auf dem Huangpu gemacht. Entlang an der Skyline und wieder zurück. Diese Fahrt hatte etwas besonderes, denn man konnte die ganzen Spitzen der Hochhäuser nicht sehen. Die Wolken hingen einfach zu tief.
Etwas mehr Glück hatten wir dann nachts, als es dunkel war und wir fertig waren mit Abendessen sind wir noch mal zum Bund gelaufen und konnten die obligatorischen Fotos doch noch machen.
Der nächste Tag war geprägt dem Geburtstag meiner Schwester und von Detlef, einem alten Schachfreund von meinem Vater, der schon seit 12 Jahren in Shanghai lebt und den Aufstieg der Stadt hautnah miterlebt hat. Zusammen mit Klaus, einem weiteren Freund von ihm, hat er uns beim Hotel abgeholt und einen tollen Tag mit uns verbracht. Gestartet wurde mit einem kleinen Bummel über einen Stoffmarkt, auf dem ich mich sogar etwas besser auskannte als Detlef. Meine Schwester hat sich hier zwei Blusen und ein Kleid anfertigen lassen. Danach führte uns Detlef dann auf einen Fake-Markt. Hier hat er durch seine Chinesischkenntnisse sehr gute Preise für uns erzielen können und wir (besonders Papa und Kathrin) haben kräftig eingekauft. Nach einem Nudelsuppenessen fuhr uns sein Fahrer dann nach Tongli, der Wasserstadt nahe Suzhou. Hier haben wir einen langen Spaziergang gemacht und uns dabei u.a. einen der dortigen Gärten angeschaut. Dabei haben wir festgestellt, dass die Fische, die dort in den Teichen schwimmen sogar an die Luft kommen um ihren Artgenossen Futter wegzuschnappen. Aber der beeindruckenste Programmpunkt für mich war das Essen danach im 1221 in Shanghai. Hier gibt es super leckere Shanghaier Küche und unter anderem auch einen Kellner, der einem Tee aus einer Kanne, die bestimmt 2 Meter lang ist, in die Tasse gießt. Hier haben wir uns Kugelrund gegessen. Den Abend haben wir dann in der Blues & Jazz Bar bei einem schönen Erdinger Weißbier ausklingen lassen. Ein rundum gelungener Tag.
Am Sonntag, dem Tag der Abreise der beiden, haben wir neben dem First Fitting auf dm Stoffmarkt noch einen Bummel über den People Square gemacht, wobei die beiden sehr überrascht waren, als wir in die Region des Hochzeitsmarktes gekommen sind. Hier versuchen die Eltern oder Großeltern von jungen Menschen diese an einen passenden Partner zu vermitteln. Danach ging es zurück ins Hotel, wo uns unser Guide leider einige Zeit warten lies, bevor er kam um meinen Vater und meine Schwester zum Bahnhof zu bringen. Ich bin dann zurück zum Stoffmarkt und habe die bestellten und geänderten Stücke abgeholt und bin dann gemütlich zurück nach Nanjing gefahren.
Ich habe mich riesig gefreut, dass es mein Vater und meine Schwester geschafft hatten mich hier in China zu besuchen und ich glaube, dass ihnen der Aufenthalt hier auch gut gefallen hat.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

1.5 Weihnachten

Hallo an alle und fröhliche Weihnachten. Wir haben sogar einen Weihnachtsbaum hier in China. Er ca. 50cm hoch und aus Plastik. Mit der ganzen Deko dran sieht er aber fast aus, wie ein echter. Wie haben wir den Weihnachtsbaum bekommen? Wir haben ihn einfach aus der Dekoration eines Kaufhauses herausgenommen. Um an eine Lichterkette zu kommen, hat Dea sogar so lange auf eine Verkäuferin eingeredet, dass diese dann die Lichterkette von einem Ausstellungsbaum heruntergenommen hat. :-)
Heiligabend haben wir abends im Paulaner in Nanjing verbracht. Hier gab es lecker deutsches Essen und ein sehr chinesisches Weihnachtsprogramm: Reise nach Jerusalem, Tortenwettessen, Ein Spiel basierend auf dem Huttanz,…aber es war total lustig. Am Ende hat sich noch Stefan, der Chefkoch im Paulaner zu uns gesetzt und als wir dann mit seiner Frau eine Partie Yenga angefangen hatten, kam auch noch der Braumeister Wolfgang dazu und der Abend hatte einen gemütlichen Ausgang, während auf der Bühne zwischen Travestieshow und Chipmunksparodie gewechselt wurde.
Heue Mittag brechen wir zu einer Jangtsecruise auf und werden am 29.12. wieder zurück sein.
Bis dahin noch ein frohes Fest und bis bald.
Dea & Tobi