Sonntag, 27. Juli 2008

4.5 Unterwegs – Macao (09.06.2008)

Wie schon in dem Bericht über Hongkong beschrieben, hatten wir uns für den letzten Tag des Wochenendes ausgedacht, dass wir doch noch nach Macao fahren könnten.
Macao ist eine ehemalige Kolonie der Portugiesen, die im 1557 als Dank für die Vertreibung von Piraten diese eher kleine Kolonie (zurzeit 28 km²) gründen durften. Durch den steigenden Handel mit China fing sie an zu florieren, hatte aber ab der Zeit des englischen Opiumkrieges ging es bergab. 1999 wurde sie genau wie Hongkong an China unter Zusicherung einer 50-jährigen Sonderverwaltungszone zurückgegeben.
Wir sind also um 6 Uhr die ersten Menschen bim Frühstück gewesen und haben Punkt halb sieben das Hotel verlassen um einmal quer durch Hongkong mit der U-Bahn zu fahren und endlich zu Fähranleger zu kommen. Hier hat aber alles reibungslos geklappt und wir sind pünktlich in Macao angekommen.
In Macao angekommen waren wir erstmal recht orientierungslos „Was kann man hier denn überhaupt anschauen?“. Schließlich haben wir die Touriinfo gefunden und die haben uns die Altstadt empfohlen, wo wir dann auch hingefahren sind. Zum Glück konnte man im Bus mit Hongkong Dollar bezahlen, so brauchten wir nicht extra noch mal Geld wechseln.
In der Altstadt angekommen waren wir hin und her gerissen. Der alle Marktplatz war echt toll mit den alten Gebäuden, einem schönen Brunnen und der weiß-schwarzen Bepflasterung, die sich in Wellenform über den ganzen Platz erstreckte. Dort haben wir die ersten schönen Fotos aus Macao machen können, denn hier kam richtig südeuropäisches Feeling auf.
Was war hier nicht so toll? Der ganze Platz ist umragt von grauen Wohnblöcken, welche höher sind, als die alten Gebäude. Dadurch wirkt der Platz wie eine kleine bunte Insel zwischen großen, monotonen und nicht gerade gepflegten Wohnblöcken, irgendwie fehl am Platz.
Von hier aus sind wir weitergelaufen. Durch viele enge Gässchen mit vielen Geschäften für Souvenirs und manchmal echt komisch aussehenden Essen sind wir dann zu der Ruine von Sao Paolo vorgestoßen. Sie gilt als das Wahrzeichen der Stadt. Eigentlich ist von der ehemaligen Kirche nur noch die Fassade übrig geblieben, aber vielleicht macht gerade das sie eindrucksvoll. Über eine weite Treppe erreicht man schließlich das Heiligtum. Dieser Platz ist auch bei einheimischen Hochzeitspaaren sehr beliebt, zumindest fürs Fotoshooting. Auf dem Gelände des ehemaligen Klosters gibt es noch einen alten Altar, welcher uns aber nicht wirklich beeindruckt hat.
Nachdem wir wieder in dem Gewusel der Gässchen verschwunden waren, haben wir uns aufgeteilt. Stephan und Stefan sind alleine durch die Gassen gezogen, Claudia, Andrea, Jamie, Thomas und ich sind zum Macao Tower gelaufen (was wohl sonst kaum einer macht) und sind dort mit dem Fahrstuhl die über 280 Meter in die Höhe gefahren. Hier oben hat man einen tollen Blick über Macao und die dazugehörigen Inseln. Man kann auch toll sehen, wie die Menschen in Macao versuchen ich Landgebiet zu erweitern, indem sie das Meer aufschütten und man kann sogar bis China sehen, was daran liegt, dass Macao im Norden mit der chinesischen Stadt Zhuhai verschmilzt. In den Boden der Aussichtsplattform waren Glasplatten eingefasst, so dass man direkt nach unten schauen konnte…nichts für Leute mit Höhenangst, kann ich euch sagen. Ein besonderer Kick ist es, wenn man von der benachbarten Stufe auf die Glasfläche springt. Man denkt wirklich, jetzt geht’s ganz nach unten. Ganz nach unten ging es auch für die Bungeejumper, welche hier den höchsten Bungeejump der Welt absolvieren können. Mich hatte es ja schon gejuckt, aber ich habe mich dann doch dagegen entschieden.
Da Macao in Asien ja hauptsächlich wegen der vielen Casinos bekannt ist, mussten wir natürlich auch ein wenig zocken gehen. Das erste Casino, was uns über den Weg lief war das MGM Macao. Ich wollte dort gerne rein, weil ich ja auch schon im MGM Las Vegas gewesen bin. Dort angekommen in unsere Touriklamotten kamen wir uns reichlich deplatziert vor, aber was soll’s. Claudia musste gleich mal ein paar Fotos aus dem Inneren des Casinos machen, womit sie natürlich gleich die Aufmerksamkeit des Wachpersonals auf sich zog und die Fotos gleich wieder löschen durfte. Ein paar Hongkong Dollar haben wir dann auch verspielt, wobei Jamie das große Los am Roulettetisch gezogen hatte und seinen Einsatz verdreifachen konnte. Mit diesem Gewinn sind wir dann schöne essen gegangen und mussten uns am Ende tierisch beeilen, um das Boot nach Shenzhen zu bekommen. Auf dem Boot wurde mir schon ziemlich übel und dieses Gefühl hat sich bis zum Aussteigen aus dem Taxi bei meiner Wohnung gehalten.

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