Mittwoch, 28. Mai 2008

3.1 Essen in China

Das wohl spannenste Thema hier im Reich der Mitte. Ich kann dazu mittlerweile einiges sagen, denn ich habe versucht soviel wie moeglich zu probieren, einiges auch ungewollt, aber dazu spaeter. Vorweg muss ich noch loswerden, dass ich ein einziges Mal Durchfall hatte und da war ich am ersten Abend bei Pizza Hut essen. Ich dachte mir, dass ich meinem Magen nicht gleich schon am ersten Abend das chinesische Essen zumuten muss, naja, haette ich es mal getan.
So jetzt aber zu den interessanten Dingen, was gibt es hier alles zu essen: Die Hauptmahlzeiten, die man hier bekommt, bestehen aus Gefluegel, Fisch, Schwein oder Rind. Auch Shrimps werden oft und gerne angeboten. Also hier im Raum Nanjing habe ich noch keine Insekten oder Hunde auf den Speisekarten entdecken koennen (ich kann sie meistens eh nicht lesen, aber trotzdem). Ansonsten gibt es hier viel Gemuese, Reisgerichte und Nudelsuppen, man kann also gut ueberleben, auch wenn die Gerichte hier nicht wirklich Kalorienreich sind.
Die Zubereitung der meisten Speisen erfolgt einfacher und auch viel schneller als in Deutschland. Hier hat man in der Regel nach fuenf Minuten das erste Gericht auf dem Tisch stehen und kann anfangen zu essen. Zubereitet wird so ziemlich alles, was an den Tieren dran ist und meistens macht man sich hier auch nicht die Muehe das Fleisch von den Knochen zu trennen, so dass man oft ein grosses Stueck Fleisch vor sich zu liegen glaubt, aber das meiste davon aus Knochen besteht. Zudem splittern die Knochen auch, wenn sie zerschnitten werden, was heisst, dass ueberall im Fleisch kleine Knochensplitter sind, was das Essen zu weilen recht anstrengend macht. Hier Fisch zu essen empfinde ich als reine Zeitverschwendung, denn mit den ganzen Graeten ist das Essen noch schwerer als beim Fleisch und die restlichen Speisen werden kalt.
Damit komme ich zum Thema Esskultur, welche ich hier in China eigentlich recht gut finde, denn alle Essen, die bestellt werden, werden in der Mitte vom Tisch aufgestellt und jeder kann sich bedienen. Das ist superklasse, denn die meisten Essen schmecken hier echt sehr sehr gut (hier wird viel staerker gewuerzt als in Deutschland) und so kann man auch alles mal probieren. Auch die Tatsache, dass nicht alles zur gleichen Zeit kommt hat seine Vorteile, denn man bekommt alle zwei bis drei Minuten ein neues warmes Gericht auf den Tisch. Man muss dazu sagen, dass man in China immer mehrere Essen bestellen muss um richtig satt zu werden. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Tisch nicht mehr ausrecht um alle Essen darauf unterzubringen, aber auch das wird hier ganz locker gesehen, denn beim Essen laesst man sich hier nicht stoeren. Was ich an der Esskultur hier als etwas stoerend empfinde ist die Tatsache, dass alles, was nicht gegessen werden kann (Knochen, Graeten,...) 1. erstmal mit in den Mund genommen wird und zweitens dann wieder ausgespukt oder mit den Staebchen vom Mund abgeholt und auf dem Tisch oder Teller abgelegt wird. Aber wahrscheinlich muss ich mich daran erst gewoehnen und das faellt mir bald nicht mehr auf.
Spezialitaeten. Als Spezialitaeten gelten hier in Nanjing wahrscheinlich ganz andere Dinge, als in anderen Teilen Chinas, aber hier gibt es z.B. an jeder Strassenecke Gaensehaelse zu kaufen. Die sollen echt gut schmecken, aber ich hab mich noch nicht getraut eine zu probieren. Was ich mich allerdings schon getraut habe, war ein Fischhirn und Entenzungen. Die haben mir meine Kollegen hier bei meinem Begruessungsessen einfach auf den Teller gelegt und damit hatte ich keine Chance mehr „Nein“ zu sagen, aber das war ach gut, denn man sollte sowas wenigstens mal probiert haben, damit man sagen kann, dass es einem nicht schmeckt. Naja und weil ich die ersten Male nur gutes zum Essen bekommen hatte, dachte ich mir, dass ich ja auch mal alleine losgehen koennte und da hats mich dann erwischt. Das Bild sah in der Karte eigentlich ganz lecker aus, aber dann habe ich einen ganzen gehaeuften Teller mit Schweineschnauzen bekommen. Da wurde mir erstmal anders, aber ich hab probiert, aber irgendwann ging es dann echt nicht mehr und ich hab das Restaurant verlassen. Man muss dazu sagen, dass ich für hiesige Verhältnisse echt viel für diese Spezialität bezahlt habe.
So, das war mein erster Eindruck zum Thema Essen, bald kommt sicherlich noch mehr.

Montag, 19. Mai 2008

2.1 Wohnen in China

Zum Thema wohnen hier in China kann ich auch schon eine ganze Menge sagen. Also als ich hier angekommen bin, war ich schon voller Hoffnung von dem Makler (Harbor Liu) in meine Wohnung gebracht zu werden. Ich hatte im Vorfeld schon Fotos von einigen Wohnungen per Email geschickt bekommen, und mich fuer die schoenste davon entschieden. Leider hat das dann alles doch nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte (gehoert wohl irgendwie zum Infojahr dazu).
Der Vertrag fuer die Wohnung wurde nicht vom Vermieter aufgesetzt, sondern von meiner Firma (der Immobiliensparte davon) und den wollten die Vermieter einfach nicht unterschreiben. Ich habe den vertarg fuer meine jetzige Wohnung gelesen und bei einigen Stellen davon haette ich mich wohl auch gewehrt.
Die Frage, die folgte war, in welches Hotel ich denn gerne wollte: das Jinling oder das Xuanwu und da ich weder das eine noch das andere davon kannte habe ich mich einfach fuer das erste entschieden, was sich als Gluecksfall herausgestellt hatte. Es war ein sehr modernes *****-Hotel mit einem schoenen Fruehstuck und lag genau in XinJieKou, dem Stadtzentrum von Nanjing.
Leider durfte ich hier nur zwei Naechte bleiben und musste dann in ein anderes, zwar auch *****-Hotel umziehen, was etwas abseits lag und nicht soo modern war. Es war trotzdem ein schoenes Hotel und es hatte einen Shuttleservice zur Firma und auch wieder zurueck angeboten, was natuerlich sehr angenehm war. Ausserdem lag es direkt neben der „Food-Street“ von Nanjing, der Hunan Road. Hier gibt es jede Menge Restaurants, aber darueber schreibe ich im naechsten Kapitel.
Gleich am ersten Montag wurde ich dann auf eine Besichtigungstour mitgenommen. Wir durften 7 Wohnungen nach der Arbeit besichtigen ud da waren einige Kruecken dabei. Es gab nur eine, die mir gefallen haette, aber da hat die Damen von der Persa gesagt, dass diese nicht so toll gewesen sei, warum weiss ich bis heute nicht.
Naja und der Rest war echt unter aller Kanone von der Ausstattung und der Lage her (6.Stock ohne Aufzug und solche Scherze). Da war ich ganz froh, dass mir am Donnerstag dann noch eine Wohnung angeboten worden ist, die wirklich schoen ist und auch genau dort liegt, wo ich hinwollte. An der MuXuYuan DaJie. Hier wohnen eigentlich alle Praktikanten und Informanden der Gesellschaften hier in Nanjing, also hab ich dann auch schnell Anschluss gefunden. Die Wohnung ist zwar ein wenig gross fuer mich, aber damit werd ich schon zurecht kommen. So koennen zumindest Gaeste bei mir uebernachten (Wink mit dem Zaunpfahl ;-))
So konnte ich dann auch nach drei Stunden Aufenthalt in der Wohnung am Montag, wo ich mir drei Chinesen anschauen bzw. –hoeren durfte, die ueber verschiedenste Klausel im Vertrag verhandelt hatten, obwohl der Vertrag ja sowieso nicht mehr geaendert werden wuerde. Naja auf jeden Fall konnte ich schon mal alle Geraete testen, den Vertrag lesen und mich mit der Wohung vertraut machen.
Im Moment bin ich gerade dabei die Wohnung zu putzen, denn damit haben die`s hier nicht so, zumindest nicht ordentlich. Was die hier machen, ist eher den Dreck gleichmaessig verteilen, damit es nicht auffaellt, als dass sie ihn beseitigen wuerden.
Am Samstag habe ich dann noch einen Internetanschluss bekommen und der Vermieter hat mir erklaert, wie ich mit warmen Wasser duschen kann. Dafuer muss ich naemlich erst ins Bad, die Dusche auf heiss stellen und anmachen, dann in die Kueche, den Boiler anmachen und dann einfach unter der Dusche warten, bis das Wasser warm wird. Zur Dusche muss ich sagen, dass es eine Dusche mit vier Funktionen ist: 1. normaler Duschkopf mit 4 moeglichen Einstellungen, 2. ein Wasserstrahl, der einfach nur nach unten gerichtet ist, aehnlich eines Wasserhahns. Ich denke mal um sich die Beine kalt absprühen zu koennen, 3. vier Duesen, die auf den Koerper gerichtet sind und stark zerstaeubtes Wasser verspruehen und 4. und mir das wichtigste, eine Regendusche. Leider bin ich zu gross um mich darunter zu stellen L Tja verloren wuerde ich sagen *lach*.Also dann, die Fotos werde ich baldmoeglichst online stellen, versprochen.

Mittwoch, 14. Mai 2008

1. Lebenszeichen aus China

Hallo ihr Lieben,

So, meine erste Meldung aus China, die auf diesem Blog erscheint. Es ist naemlich gar nicht so einfach, denn die chinesischen Behoerden sperren den Zugang zu Blogspot.com, doch meine Süße hat sich bereit erklaert meine Berichte von Deutschland aus einzustellen...danke dir mein Engel. Ich hoffe, dass ich bald eine Moeglichkeit finden werde, die chinesischen Behoerden zu umgehen. Ich hab da mal was gehoert, hab ich aber noch nicht ausprobiert.
Also ich bin hier heil in Nanjing angekommen und habe gestern meine Wohnung hier bezogen. Damit werde ich noch einige Scherereien haben, bis die endlich in einem annehmbaren Zustand ist, aber das geht ja irgendwie jedem so, oder?
Das Erdbeben, was es in China gegeben hat, hat mich nicht betroffen. Ich habe davon nicht einmal etwas gemerkt und es hat mich doch schon sehr gewundert zu lesen, dass in Shanghai ein Hochhaus evakuiert werden musste...Nanjing liegt ja noch vor Shanghai, vom Beben aus gesehen. Naja, toitoitoi, dass das so bleibt!
Also dann - mir gehts soweit gut und ich melde mich bald wieder, dann auch mit Fotos.