Donnerstag, 18. September 2008

10.2 Alltag – Sport

Ja, Sport gehörte irgendwie zum Alltag für mich in Deutschland. 3-mal die Woche Fußball, eventuell noch mal Badminton…
Hier ist das alles nicht so einfach. Da ich nicht der Frühaufsteher bin und somit nicht früh morgens zum Laufen komme (was ich sowieso nicht mag) musste ich hier nach Alternativen suchen. Abends oder am späten Nachmittag laufen zu gehen oder generell Sport an der „frischen“ Luft zu begehen, schließt sich durch die „frische“ der hier ansässigen Luft definitiv aus. Da kann man sich auch gleich hinter einen Auspuff klemmen und den Dreck direkt einatmen.
Ergo habe ich mir ein Fitnessstudio hier in der Nähe gesucht und mir dort eine 20er Karte besorgt. Mit dieser Karte komme ich momentan ganz gut zurecht, denn ich kann ja gehen, wann immer ich will und wenn die Karte ausläuft, dann kauf ich mir eben eine Neue.
Das Fitnessstudio ist relativ gut ausgestattet mit den neuesten Geräten, vielen Gewichten und Hanteln und es laufen auch viele Trainer hier durch die Gegend. Des Weiteren gibt es ein ganzes Stockwerk voller Ausdauergeräte, einen Spinningraum und noch eine kleine Turnhalle, in der Kurse abgehalten werden. Auch die Angestellten und Trainer sind sehr nett und korrigieren einen (wenn sie wissen, dass derjenige korrigiert werden möchte) auch, wenn sie Fehler in der Sitzhaltung bemerken. Leider sprechen die nicht viel Englisch.
Das ganze könnte also ganz toll sein, wenn in dem Laden nicht ausschließlich Chinesen verkehren würden. Dadurch verändert sich nämlich einiges:
1. die einzigen, die bei der Gerätebenutzung ein Handtuch unterlegen, sind wir Deutschen. Das ist auch notwendig, denn wer will sich schon in den Schweißfleck des Vorgängers legen?
2. In den Umkleideräumen der Männer sind Ventilatoren aufgestellt. Ich dachte immer, dass diese die schlechte Lüftung dort ausgleichen sollen, habe jetzt aber den echten Grund für die Anwesenheit der Ventilatoren entdeckt. Als Chinese muss man nicht unbedingt ei Handtuch mitnehmen, wenn man vorhat nach dem Sport zu duschen. Man kann sich ja auch von den Ventilatoren und den ausliegenden Fönen trocknen lassen.
3. Ich habe das Gefühl, dass Chinesen dazu neigen sich zu überschätzen oder mit aller Macht Muskeln aufbauen zu wollen. Die ganze Zeit hört man großes Geschrei, wenn die teilweise echt schmächtigen Kerle versuchen Gewichte zu drücken/ziehen/heben/bewegen, die einfach mal mindestens 20kg zu schwer für sie sind. Aber die Trainer helfen Ihnen schon dabei zu dem Erfolgserlebnis zu kommen
4. Chinesen, speziell Chinesinnen, gehen gerne auf den Laufbändern. Richtig! Die gehen auf den Bändern gerne spazieren, denn mehr machen die da nicht. Gemütlich eine halbe Stunde spazieren gehen, dabei mit dem Handy telefonieren und bloß nicht schwitzen.
5. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass Chinesinnen grundsätzlich in Unterwäsche duschen gehen…was sie wohl zu verbergen haben?!? Auf jeden Fall kann es nicht viel sein ;-)
6. Wenn man wie ich einen Reisepass, den Perso und den Führerschein dabei hat, kann man dreimal ein kostenloses Probetraining absolvieren, ohne dass es auffällt.
Soweit ein paar Anekdoten aus den chinesischen Mukkibuden, den Plätzen, wo ich mich wenigstens ein wenig sportlich bewegen kann.

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