Donnerstag, 13. November 2008

7.10 China live – Uniformen/Salutieren


Manchmal könnte man es hier fast vergessen, aber China ist und bleibt ein kommunistisches Land. Ein Aspekt an dem man das ganz deutlich erkennen kann, sind die diversen Uniformen, mit denen die hiesigen offiziellen hier herumlaufen. Es sind so unübersichtlich viele, dass ich erst am Wochenende herausgefunden habe, welche davon jetzt die Polizeiuniformen sind. (Man muss dazu aber auch sagen, dass man nur gelegentlich einen Polizisten in einem Polizeiauto sieht. Meistens fahren Zivilisten damit.) Und da ansonsten fast alles in Uniformen herum läuft, kann man da schnell mal den Überblick verlieren.
So auch unsere Guards am Compoundeingang. Ich meine es ist ja nicht schlecht, dass man die dann ganz schnell erkennen kann, aber ich hätte nie erwartet, dass es auch bei denen Abstufungen gibt. Der Oberste von denen hat rote Schulterklappen und trägt die mit Stolz. Auf jeden Fall steht jeden Morgen einer von denen vor der Einfahrt auf einem Betonklotz und salutiert, wenn ein Auto vorbeifährt. Als wolle er sagen: „Zu Ihren Diensten, der Herr“. Das machen auch die Guards bei unserer Arbeit. Diejenigen, die das Gelände bewachen salutieren, diejenigen, die das Gebäude bewachen stehen Spalier.
Manchmal möchte auch eine Organisation Ihre Nähe zu den Bürgern dadurch ausdrücken, dass sie Plakate mit salutierenden Abgestellten (natürlich in Uniformen) herstellen und aufhängen lässt.
Irgendwie sind hier alle ganz wild auf militärischen Drill. Es ist ja weithin bekannt, dass chinesische Schüler vor dem Unterrichtsbeginn auf dem Sportplatz oder dem Pausenhof Aufstellung beziehen und dann ein paar Minuten gemeinsame Sportübungen machen. Aber dass so was auch bei Autohäusern gemacht wird, hatte mich überrascht. Da steht die ganze Belegschaft und macht – meist recht lustlos – die Bewegungen des Chefs oder seines Adjutanten nach. Danach wird noch motiviert und dann wird reihenweise abgetreten – eben wie beim Militär.
Auch wenn man über solche Sachen aus meiner Sicht nur den Kopf schütteln kann, es ist halt China – live.

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