Dienstag, 6. Januar 2009

4.24 Unterwegs – Papa und Kathrin in Shanghai (07.11. – 09.11.2008)

Nach zwei Tagen in Nanjing und Suzhou hieß es dann am Freitagmorgen: Auf nach Shanghai. Hier wurden wir pünktlich von unserem sichtlich überraschten Guide am Bahnhof angeholt. Er hatte nur mit zwei Personen gerechnet und auf einmal waren wir zu dritt. Aber dieses Missverständnis konnte schnell aufgeklärt werden und wir fuhren durch strömenden Regen zu unserem Hotel und dann weiter zum Essen. Der Reiseveranstalter hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen und hat uns zum Teppanyaki geschickt, leider habe ich am Vorabend den gleichen Gedanke gehabt…egal, lecker war’s trotzdem.
Danach fing der Touriteil an. Erste Station Yu Yuan (Yu Garden). Eine der großen Attraktionen von Shanghai und auch im Regen schön. Bevor man hinein geht muss man sich durch eine große Touristenfalle mit angeschlossenem Fake-Markt schlagen, danach kann man über eine der berühmten Zick-Zack Brücken an einem Teehaus vorbei in den Garten gelangen. Der Garten an sich ähnelt denen in Suzhou, allerdings kann man manchmal die Skyline von Pudong sehen, was ihn dann doch besonders macht. Mir persönlich haben die in Stein gehauenen Geschichten auf den Dächern gefallen. Unser Guide Bruno hat uns dann noch erklärt, dass die Bonsaikunst eigentlich aus China stammt und von den Japanern „entführt“ wurde. Allerdings legt es die chinesische Bonsaikunst nicht auf das Kleinhalten von Bäumen an, sondern auf eine schöne Form.
Nach dem Garten mussten wir dann aufgrund des Regens ein paar Programmpunkte streichen und haben eine kleine Rundfahrt auf dem Huangpu gemacht. Entlang an der Skyline und wieder zurück. Diese Fahrt hatte etwas besonderes, denn man konnte die ganzen Spitzen der Hochhäuser nicht sehen. Die Wolken hingen einfach zu tief.
Etwas mehr Glück hatten wir dann nachts, als es dunkel war und wir fertig waren mit Abendessen sind wir noch mal zum Bund gelaufen und konnten die obligatorischen Fotos doch noch machen.
Der nächste Tag war geprägt dem Geburtstag meiner Schwester und von Detlef, einem alten Schachfreund von meinem Vater, der schon seit 12 Jahren in Shanghai lebt und den Aufstieg der Stadt hautnah miterlebt hat. Zusammen mit Klaus, einem weiteren Freund von ihm, hat er uns beim Hotel abgeholt und einen tollen Tag mit uns verbracht. Gestartet wurde mit einem kleinen Bummel über einen Stoffmarkt, auf dem ich mich sogar etwas besser auskannte als Detlef. Meine Schwester hat sich hier zwei Blusen und ein Kleid anfertigen lassen. Danach führte uns Detlef dann auf einen Fake-Markt. Hier hat er durch seine Chinesischkenntnisse sehr gute Preise für uns erzielen können und wir (besonders Papa und Kathrin) haben kräftig eingekauft. Nach einem Nudelsuppenessen fuhr uns sein Fahrer dann nach Tongli, der Wasserstadt nahe Suzhou. Hier haben wir einen langen Spaziergang gemacht und uns dabei u.a. einen der dortigen Gärten angeschaut. Dabei haben wir festgestellt, dass die Fische, die dort in den Teichen schwimmen sogar an die Luft kommen um ihren Artgenossen Futter wegzuschnappen. Aber der beeindruckenste Programmpunkt für mich war das Essen danach im 1221 in Shanghai. Hier gibt es super leckere Shanghaier Küche und unter anderem auch einen Kellner, der einem Tee aus einer Kanne, die bestimmt 2 Meter lang ist, in die Tasse gießt. Hier haben wir uns Kugelrund gegessen. Den Abend haben wir dann in der Blues & Jazz Bar bei einem schönen Erdinger Weißbier ausklingen lassen. Ein rundum gelungener Tag.
Am Sonntag, dem Tag der Abreise der beiden, haben wir neben dem First Fitting auf dm Stoffmarkt noch einen Bummel über den People Square gemacht, wobei die beiden sehr überrascht waren, als wir in die Region des Hochzeitsmarktes gekommen sind. Hier versuchen die Eltern oder Großeltern von jungen Menschen diese an einen passenden Partner zu vermitteln. Danach ging es zurück ins Hotel, wo uns unser Guide leider einige Zeit warten lies, bevor er kam um meinen Vater und meine Schwester zum Bahnhof zu bringen. Ich bin dann zurück zum Stoffmarkt und habe die bestellten und geänderten Stücke abgeholt und bin dann gemütlich zurück nach Nanjing gefahren.
Ich habe mich riesig gefreut, dass es mein Vater und meine Schwester geschafft hatten mich hier in China zu besuchen und ich glaube, dass ihnen der Aufenthalt hier auch gut gefallen hat.

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