Dienstag, 13. Januar 2009

4.25 Unterwegs – Beijing (29.11. - 30.11.2008)

Um meine kulinarischen Erfahrungen ein wenig weiter zu bringen, hatte ich beschlossen noch einmal nach Beijing zu fahren. Zum einen wollte ich einmal eine richtig Peking Ente und zum anderen auch ein paar exotischere Dingen essen bzw. probieren. Die passende Gelegenheit gab es am letzten Novemberwochenende, also zum ersten Advent. Nach einer kurzen Absprache mit meiner Kollegin Ines, die in Beijing lebt und Stefan, der einen Dienstreise nach Korea gemacht hat und einen laengeren Zwischenstop in Beijing einlegen wollte, ging es am Freitag los.
Um auch einmal in den Genuss eines Nachtzuges in China zu kommen, hatte ich mich entschlossen die Hinreise auf diesem Weg anzutreten. Der Zug und auch die Betten waren komfortabler, als ich das erwartet hatte. Punkt halb 12 ging ueberall im Zug das Licht aus und morgens wurde man mit Musik geweckt.
Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten kam ich dann bei Ines in der Wohnung an und musste auch gleich wieder aufbrechen. Es ging zum Weihnachtsmarkt in der Deutschen Botschaft. Hier mussten wir ein wenig vor den Tueren warten, hatten aber noch Glueck, denn hinter uns wurde erstmal dichtgemacht. Aber das sollte uns egal sein und wir begaben uns gleich auf die Suche nach dem Gluehweinstand. Hier wurde der Gluehwein von dem deutschen Botschafter und dem CEO von Siemens China ausgeschenkt. Leider gab es keinen Siemens-Rabatt :-(. Der Weihnachtsmarkt an sich war eine tolle Sache. Zum einen kam bei den ganzen deutschen Essen (VW-Currywurst, Daimler-Dampfnudeln, gebrannte Mandeln,...) bei mir ein wenig die Sehnsucht nach der Heimat durch, ausserdem waren hier soviele Deutsche, wie ich es schon gar nicht mehr gewoehnt war. Auch ein Posaunen und ein Gospelchor wurden organisiert und man konnte Gestecke, Adventskraentze und Lebkuchenhaeuser kaufen. Zum anderen gingen die gesamten Erloese an einen guten Zweck und somit haben wir uns bemueht, gerade am Gluehweinstand, viel dazu beizutragen.
Den Abend haben wir dann bei einem Essen in den Hutongs eingeleitet. Hier gibt es ein Peking Enten Restaurant mit einer langen Tradition. Versteckt in einer dunklen Gasse und nicht ausgeschildert habe wir den Laden schliesslich gefunden, unser VIP-Zimmer bezogen und dann in grosser Runde gegessen. Es war total lecker und auch die besondere Art des Essens einer Peking Ente haben mir gefallen. Man legt das Fleisch, was vorher von einem Koch von der im Ganzen gebratenen Ente heruntergeschniten worden war, in einen kleinen Pfannkuchen. Dann kommt noch eine Art Pflaumensosse und ein wenig Gruenzeug dazu und so wird das dann als Wrap gegessen. Nach vier Enten und noch diversen Nebengerichten und natuerlich viel Gelaechter brach dann die ganze Truppe von 12 Leuten auf in einen Club namens Obiwan. Hier fand an diesem Abend eine deutsche Schlagerparty mit Freibier statt und wir feierten bis vier Uhr morgens.
Am naechsten Tag und nach einem kraeftigen Chilifruehstueck haben wir dann einen Spaziergang durch die Hutongs gemacht. In dieser gegend war ich waehrend meiner Rundreise schon gewesen, habe aber von dem Teil, durch den wir nun spazierten, nicht viel mitbekommen. Im Anschluss daran hab sind wir dann endlich in die einzige Fussgaengerzone von Beijing gefahren und in einer Seitengasse gibt es ganz viele „Spezialitäten“. Ich hab mir gleich einen Spiess mit Skorpionen geholt, die, bevor sie in das siedende Öl getaucht worden sind, noch gelebt haben und gezuckt haben, wenn man sie leicht angepustet hat. Vom Geschmack her schmecken sie eher nach nichts, als der Soße. Ich hab mir dann noch einen Spieß mit Seidenraupenmaden und einen Seestern am Spieß geholt. Beides war nicht wirklich lecker, aber so was kann man ja bekanntlich erst sagen, wenn man es mal probiert hat. Ganz tapfer war auch Stefan, der zumindest den Seestern und die Skorpione probiert hat, mit schneeweißem Gesicht :-)
Nach dieser Naschaktion ging es dann zum Flughafen und wieder ins heimische Nanjing. Ich konnte an diesem Wochenende jede Menge von den Dingen erledigen die ich hier noch machen wollte und habe mich über so viel deutsches Kulturgut so fern der Heimat gefreut.

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