Frohen Mutes mit der Gewissheit, dass wir ja erster Klasse Tickets gebucht hatten machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Hier realisierte ich das erste Mal, dass wir ja gar keine Tickets für einen ‚D-Zug’ hatten, sondern für einen ‚K-Zug’, was sich dann später auch als ein Unterschied wie Tag und Nacht herausstellte. Ein ‚D-Zug’ ist ein hochmoderner Hochgeschwindigkeitszug, der im ganzen Land die großen Städte miteinander verbindet. Der K-Zug, haben wir leidvoll erfahren, ist der Bummelzug, welcher auch die kleineren Stationen dazwischen ansteuert.
Da saßen wir nun auf zwei reservierten Plätzen mit einer Gesamtbreite von maximal 80 cm in einem Wagon, der die besten Zeiten schon seit Jahren hinter sich hatte, mit einem permanenten leichten Geruch von Klo und in einem Pulk aus Chinesen, welche wohl zum ersten Mal „Langnasen“ gesehen haben. Nebenbei hat sich die Reisezeit auch von 2 auf 4,5 Stunden mehr als verdoppelt.
Zum Glück wurden wir dann direkt vom Bahngleis von unserem Guide Hike abgeholt, welcher uns auch gleich in das Hotel nach Beideihe gebracht hat, wo wir eine Nacht geblieben sind.
Der nächste tag begann leider mit einem typischen chinesischen Frühstück, was wir uns dann dankend verkniffen hatten und der Aussicht, dass wir heute keine Sonne werden sehen können. Dies gepaart mit der Erfahrung vom Vortag war ein denkbar schlechter Start für unsere Mauertour und unsere Lust ging gegen Null.
Shanhaiguan ist von einer riesigen Stadtmauer umgeben, welche ebenfalls Teil der großen Mauer ist. Diese Mauer ist 21 Meter dick! Und eine riesige Touristenfalle. Man geht durch schön angelegte Parks und wird permanent angesprochen, ob man nicht mal auf eine Trommel, oder einen Gong hauen möchte oder mit Pfeil und Bogen schießen, etc. Davon leicht genervt habe ich auch einem man, der recht freundlich auf mich zukam und ein Foto mit mir machen wollte die kalte Schulter gezeigt. Der arme Kerl schien
Hier wurde es dann richtig eindrucksvoll. Zuerst war die ganze Mauer, wie man sie von unten aus sehen konnte von Wolken verhangen, was aber dann schön aufklarte – kein blauer Himmel, aber immerhin. Nach einem obligatorischen Foto an einem Stein, mit dem Mao-Spruch: Ein Mann, der noch nicht auf der Großen mauer gewesen ist, der ist kein richtiger Mann, haben wir dann damit begonnen auf der Mauer den ersten Berg zu besteigen, was schon ein recht abenteuerliches Unterfangen war, denn die Mauer ist nicht wirklich gerade gebaut Mal ist es s steil, dass man seine Hände zum Klettern einsetzen kann, mal ist es so schief, dass man auf dem nassen Bo
Unten angekommen ging es dann auf den Rückweg zum Bahnhof, wo wir zwar noch eine Weile warten mussten aber das war egal, wir hatten nämlich Karten für einen ‚D-Zug’! Ein wenig Unterhaltungsprogramm wurde auch noch geboten, als nämlich ein Dieb versuchte einen Mitreisenden zu beklauen und natürlich von den Polizisten am Eingang des Bahnhofes aufgehalten worden ist. Endlich im luxuriösen D-Zug sitzend konnten wir uns von dem anstrengenden tag erholen.
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