Samstag, 13. Dezember 2008

4.23 Unterwegs – Papa und Kathrin in Nanjing und Suzhou (05.11. – 06.11.2008)

So eine Chance lässt man sich nicht entgehen. Das haben sich auch mein Vater und meine Schwester gedacht, als sie erfuhren, dass ich nach China gehe. Nach einem knappen halben Jahr war es dann soweit und der Trip für die beiden begann. Natürlich wollten sie auch mich besuchen kommen, deswegen war Nanjing gleich die zweite Station der beiden auf ihrem Weg durch China.
Kaum hier angekommen mussten sie erstmal auf mich am Flughafen warten, da ich zum einen etwas spät losgekommen bin und zum anderen der Taxifahrer noch tanken gehen musste, bevor er die lange Strecke zum Flughafen in Angriff nahm. Dafür war dann aber die Wiedersehensfreude umso größer. Als wir dann endlich daheim angekommen sind, gab es noch nachträgliche Geburtstagsgeschenke für mich und dann ins Bett, denn am nächsten tag stand Nanjing auf dem Programm.
Nach einem wie immer sehr leckeren Frühstück bei Skyways, der German Backery hier in Nanjing, nahmen wir dann den ersten Programmpunkt in Angriff, die Jangtsebrücke. Leider hat der Taxifahrer uns nicht dorthin gebracht, wo ich hinwollte, bevor ich das aber realisiert hatte, war er schon wieder weg. Er hatte uns an den Beginn der Auffahrt zur Brücke gebracht. Aber da es hier einen Fußgängerweg gab sind wir dann eben den Weg hinaufgelaufen. Auf dem Weg China pur: Gehupe und Gedrängel auf der Straße und sogar auf dem Fußgängerweg musste an aufpassen nicht von einem Motorradfahrer über den Haufen gefahren zu werden. Am Ende haben wir aber auch das geschafft und standen oben auf der Jangtsebrücke. Leider konnte man aufgrund des Smogs nicht genau erkennen, wo das andere Ufer des Jangtses war und auch der Überblick über Fluss und Stadt war eigentlich nicht gegeben. Runter sind wir dann mit dem Lift und einem kleinen Spaziergang durch den Park, durch den ich eigentlich schon hoch laufen wollte. Um unsere Lungen ein wenig frei zu bekommen war unsere nächste Station der Xuanwu-Lake-Park, in dem man über miteinander verbundene Inseln im größten See von Nanjing spazieren kann. Hier konnten wir ein wenig grün genießen und uns sogar noch einen Vogelpark ansehen. Es war halt das, was sich Chinesen unter einem Vogelpark vorstellen und so gab es hauptsächlich weiße Tauben und Pfauen in ‚artgerechter’ Tierhaltung. Arme Viecher. Danach hatten wir dann Hunger und sind in die Innenstadt von Nanjing um dort eine Nudelsuppe zu essen und ein wenig bummeln zu gehen. Nach einem Kaffee bei Starbucks sind wir dann ins Gold&Silver gegangen, um dort den Abschied von Thomas, dem einzigen deutschen Praktikanten in meiner Firma zu feiern. Ausklingen lassen haben wir den Abend dann am Fuzi Miao. Hier ist eine riesige Fußgängerzone um einen Konfuziustempel herum entstanden, in der man sobald es dunkel geworden ist sehr schön chinesischen Kitsch betrachten kann. Alles in bunt beleuchtet oder angestrahlt und man kann eine Bootsfahrt machen, was wir aber nicht getan haben.
Am nächsten Morgen fuhr dann pünktlich um halb 10 der Zug in Richtung Suzhou ab mit uns darin. In Suzhou sind wir zuerst zum Tigerhill gefahren. Ich bin hier vorher schon mal gewesen, so dass ich wusste, dass hier ein schöner Park ist, mit einer steinernen und schiefen Pagode als Mittelpunkt. Durch die immer wieder auftretenden Regenschauer war das Erlebnis natürlich nicht so schön, aber wir haben das Beste daraus gemacht. Wir haben sogar eine Ausstellung von chinesischen Bonsaibäumen gefunden (die Kunst des Bonsais wurde ja ursprünglich in China erfunden und dann nach Japan exportiert). Der Unterschied zu den japanischen Bonsais besteht darin, dass die chinesischen ziemlich groß sein können. Ich glaube den Chinesen kommt es nur auf das schöne Wachstum an und nicht darauf, dass die möglichst klein wachsen. Nach einem Mittagessen, bei dem uns die Wirtin dann noch bescheißen wollte, sind wir dann aufgrund des starken Regens zum Seidenmuseum von Suzhou gefahren. Hier gab es einiges interessantes zum Thema Seide und Seidenherstellung zu sehen, das unbedingte Must-Go, wie es im Reiseführer beschrieben worden ist, war es leider aber nicht und wir waren dort dann auch schnell wieder verschwunden. Als letzten Programmpunkt haben wir uns dann noch den ‚Garten meiner politischen Wenigkeit’ angeschaut. Hier muss sich jemand mit der Übersetzung vertan haben, denn dieser Garten ist ziemlich groß. Eigentlich ist es ein sehr schön angelegter Park, in dem man toll spazieren kann. Mit Wenigkeit hat der allerdings nichts zu tun. Wieder in Nanjing angekommen sind wir noch zu einem sehr leckeren Teppanyaki gegangen und haben es uns schmecken lassen.

Keine Kommentare: